Bahn frei für die Unterführung bei Hirschloh
Der höhenfreie Anschluss an die B 20 ist ab sofort befahrbar – „Ein deutlicher Gewinn an Sicherheit“
(Quelle: PNP, P. Vietze)
Oswald Lerach fällt ein Stein vom Herzen. Der ehemalige Vorsitzende des Vereins Lebenshilfe Berchtesgadener Land hat sich 25 Jahre lang für eine bessere Anbindung zu den Pidinger Werkstätten eingesetzt. Mehr Sicherheit verspricht nun ein höhenfreier Anschluss an die B 20 bei Hirschloh. In einer Feierstunde mit rund 30 Gästen wurde am 10.Juli 2023 die neue Strecke freigegeben. Der Bund hat hierfür rund 1,75 Millionen Euro investiert. „Heute ist ein Freudentag“, sagte Staatsministerin Michaela Kaniber.
Mitarbeiter der Firma Aicher errichteten auf der B 20 eine Brücke mit Unterführung. Knapp ein Jahr dauerte die Maßnahme. Um den Verkehr von rund 16 000 Fahrzeugen während der Bauzeit zu gewährleisten, wurde eine Behelfsumfahrung eingerichtet. Die Unterführung ist 4,5 Meter hoch und 7,5 Meter weit. Wer den unterirdischen Weg bei Hirschloh nutzt, kreuzt die Bundesstraße und fährt anschließend über einen Beschleunigungsstreifen in Richtung Bad Reichenhall. Der Fahrer muss also nicht mehr nach links auf die B 20 abbiegen.
Hans Eschlberger, erster Vorsitzender der Lebenshilfe, erinnerte an eine schwierige Vergangenheit. 20 Fahrzeuge mussten auf der Gemeindeverbindungsstraße wegen des hohen Verkehrsaufkommens auf der B 20 warten. Um abbiegen zu können, mussten die Fahrer einen Blitzstart hinlegen, wie Eschlberger es formulierte. Dies sei gefährlich gewesen, bedenke man, dass Menschen mit Behinderung unfallfrei nach Hause gebracht werden mussten. „Gott sei Dank gab es in den 40 Jahren keinen tödlichen Unfall“, brach Eschlberger eine Lanze für die umsichtigen Busfahrer.
Dennoch kam es zwischen der Einmündung und dem Hammerauer Berg immer wieder zu Kollisionen, berichtete Christian Rehm, Leiter Staatlichen Bauamts Traunstein. „Der neue Anschluss ist ein deutlicher Gewinn an Verkehrssicherheit“, sagte er.
Landrat Bernhard Kern nannte das Bauwerk eine Wertschätzung für die Mitarbeiter der Lebenshilfe, denn „sie wollen sicher nach Hause kommen“. Staatsministerin Michaela Kaniber freute sich über den gelungenen Kreuzungsumbau. Sie erinnerte sich an einen Praktikumstag bei der Lebenshilfe. Dabei fiel ihr die gefährliche Einfahrt zu den Pidinger Werkstätten auf. „Der Umbau ist ein wichtiger Meilenstein zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf der B 20. Vor allem stellt er aber für die Lebenshilfe Berchtesgadener Land eine zeitgemäße Erschließung ihrer Werkstätten in Piding dar.“ Man müsse den Schutz der Menschen hochhalten, so Kaniber.
Dieser Schutz wäre ohne die Grundstückseigentümer, die ihre Flächen zu Verfügung stellten, nicht möglich gewesen. Pidings Bürgermeister Hannes Holzner wie auch seine Vorredner bedankten sich für die Unterstützung. Die Grundstückseigentümer seien ein Mosaikstein für das Bauwerk, lobte Holzner. Der Rathauschef würdigte auch die Projektverantwortlichen für die umsichtige Planung. Der Betrieb der Pidinger Werkstätten sei während des Bauprojekts reibungslos abgelaufen, lobte Eschlberger. Michaela Kaniber wünscht sich abschließend, dass „es dort hoffentlich keine Unfälle mehr gibt“.
Zur feierlichen Einweihung kamen (Bild unten von links): Oswald Lerach (ehemaliger Vorsitzender des Vereins Lebenshilfe), Franz Schwangler (Verwaltungsleitung der Pidinger Werkstätten), Hans Eschlberger (Vorsitzender der Lebenshilfe), Landrat Bernhard Kern, Staatsministerin Michaela Kaniber, Max Aicher, Christian Rehm (Leiter des Staatlichen Bauamts Traunstein) und Pidings Bürgermeister Hannes Holzner.